INFORMATIONEN ÜBER DAS LABEL

 
Es ist vollbracht:
Nach einigen bürokratischen und organisatorischen Startschwierigkeiten geht in diesen Tagen ein neues Plattenlabel an den Start, das sich auf die Veröffentlichung von Material ostdeutscher Heavy-Metal-Bands spezialisiert hat.
Nachdem der Nachlaß diverser Lärmkapellen aus der DDR auch im Jahre 2006 immer noch recht stiefmütterlich behandelt wird und entgegen anderer Genres aus dem Fundus des ehemaligen Rundfunkarchives, mit zwei Compilation-CDs und der Silberling-Version des FORMEL I-Klassikers "Live im Stahlwerk" lediglich eine handvoll Bands besagter Richtung bei der Aufarbeitung der Musikgeschichte des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden berücksichtigt wurden, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, weitere musikalische Beiträge damaliger Künstler aus dem Metal-Sektor einem geneigten Publikum zu präsentieren.
Geplant sind Veröffentlichungen, welche Demo- und Livematerial kleinerer Undergroundbands enthalten, die weitestgehen unbekannt geblieben sind, jedoch den Gruppen mit Profi-Spielerlaubnis in musikalischer Hinsicht in Nichts nachstanden. Aber es werden auch Kapellen berücksichtigt, die überregional erfolgreich waren und sich einen festen Namen in der damaligen Szene erspielt haben.
Wie man sich denken kann, sind im Zuge des Umbruchs 1989/90 viele Aufnahmen von damals in obskuren Archiven verschollen oder gar der Datenvernichtung zum Opfer gefallen, darum berufen wir uns bei unseren Veröffentlichungen auf Radiomitschnitte und privaten Demokassetten, die wir von Gleichgesinnten zur Aufbereitung zugesendet bekommen und über viele Jahre hinweg gesammelt und mit moderner Studiotechnik nachbearbeitet haben.
Da sowohl die damalige Technik als auch die Qualität der Aufnahmemedien im Arbeiter-und-Bauern-Staat eher dürftig waren und viele Gruppen auch nie ein offizielles Studio von innen gesehen, sondern in mühevoller Kleinarbeit mit geborgtem und selbstgebautem Equipment eigene Produktionen im Proberaum durchgeführt haben, kann man freilich nicht davon ausgehen, daß man einen superfetten High-End-Sound präsentiert bekommt. Denn auch in Zeiten digitaler Technik, die heutzutage gerade beim Remastering schier endlose Welten zu ergründen scheint, sind Grenzen gesetzt. Hauptanliegen bei jeder Veröffentlichung ist in jedem Falle, nach den besten noch existierenden Versionen zu suchen, um diese dann bestmöglich aufzubereiten und weiterzuverwerten. Mit welchem Aufwand und immensen Zeitspannen das verbunden ist, kann man schwerlich nachvollziehen, wenn man nicht selbst einem ähnlichen Hobby fröhnt.
Da es sich bei "German Democratic Recordings" um ein offizielles Label handelt, erscheinen alle CDs nur in Absprache mit den ehemaligen Musikern. Das hat zum einen den Vorteil, daß die von uns verwendeten Aufnahmen meist aus erster Hand stammen und somit qualitativ in Ordnung sind, zum anderen kann man auch immer davon ausgehen, eventuell unveröffentlichtes Material betreffender Künstler für solche Zwecke zu bekommen, das man dann wieder anderen Interessenten zugänglich machen kann.
Da die Inhaber des Labels in den vergangenen Jahren eine Menge Material gesammelt haben und nach wie vor an allen erhältlichen Quellen, die auch nur Bruchstücke ostdeutscher Metal-Kultur enthalten, interessiert sind, rufen wir hiermit auch noch mal alle Ostmetal-begeisterten Interessenten, die eventuell noch im Besitz alter Kassetten und Tonbänder sind, auf, mit uns in Kontakt zu treten, um unser Label auf diese Weise zu unterstützen und dabei mitzuhelfen, noch viele Schätze vergangener Zeiten in CD-Form zu Tage zu fördern.

Patrick W. Engel, Mai 2006
 
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