Bereits 2011 erschien bei German Democratic Recordings mit "Metallic Grave" eine umfassende Zusammenstellung von MOSHQUITO-Demosongs
der Jahre 1987 bis 1989. Die vorliegende LP im schmucken Gatefold fungiert unter den drei Namen, welche die Formation im Laufe der
Zeit annahm. Als ARGUS machte man Anfang bis Mitte der 80er Jahre die DDR-Szene unsicher. Nachdem sich die Gruppe 1987 in MOSHQUITO
umbenannt hatte, fing man an, auch eigene Songs zu schreiben und die in Form der erwähnten Demos zu veröffentlichen. Seit 2011
schließlich firmieren die Ostdeutschen unter dem kryptisch anmutenden Namen XIOM. In erster Linie dürfte der erneute Namenswechsel
in der verstärkten Hinwendung zu technischem Death / Thrash begründet sein. Der rabiate, trotz alledem instrumental versierte
Thrash Metal vergangener MOSHQUITO-Tage wurde nunmehr nahezu ad acta gelegt. Aber sei's drum: Die vorliegende Veröffentlichung
vereint sämtliche Schaffensphasen der Zwickauer Formation, von den Anfangstagen bis in die heutige Zeit. Dafür haben sich die
heutigen XIOM ins Studio begeben, um noch einmal alte MOSHQUITO-Klassiker neu einzuspielen. Grundsätzlich ist bei Neuinterpretationen
bekannt-bewährter Stücke immer Vorsicht angebracht. Allerdings kann man den Sachsen wahrhaft nicht vorwerfen, mit einer Veröffentlichung
wie dieser, der in erster Linie auch ein dokumentarischer Charakter innewohnt, schnelle Kohle machen zu wollen: "III Decades" ist
auf 500 Exemplare limitiert und kann ausschließlich im Online-Shop von www.xiom-metal.com, bei gdr.ostmetal.de, einigen wenigen
ausgesuchten Vertrieben sowie von der Band selbst bei Konzerten erstanden werden. Abgerundet wird die LP von einer netten Collage
aus alten wie neuen Bandfotos. Das Cover allein wurde dieses Mal – ganz untypisch für German Democratic Recordings – gänzlich am
Computer erstellt. Insgesamt gesehen ist "III Decades" eine unterhaltsame Angelegenheit und aufschlussreich insofern als dass man
im Schnellverfahren mit der Geschichte dieser ostdeutschen Underground-Legende vertraut wird.
(geschrieben von Christian Wachter, erschienen in LEGACY Nr. 88)
|