PRESSE-ECHO ZU "OFF TO WAR" (2017) VON MUSICAL MASSACRE

 
 

In den späten 80er Jahren, als der Death Metal an Stärke gewann, hatten wir in Deutschland eine Band, ursprünglich Bloodbath genannt, die zum Embryo von Purgatory wurde. Ja, wir sprechen über Musical Massacre, das leider nur ein paar Demos in den 90er Jahren veröffentlicht hat, aber die Entstehung dieses Stils geprägt hat. Zurück in Aktion in diesem Jahrzehnt, beeindruckt die Band immer noch mit den treuen Wurzeln des Genres auf ihrem zweiten vollen Album. Schwere Gitarren, verschwenderische Riffs, Bass mit guter Verzerrung und Drums, die gut getaktete Parts und einige schnellere Rhythmen spielen. "Hood's End" wurde nicht zufällig zur ersten Single der Band gewählt, schließlich definiert es genau den Klang der Band. Natürlich haben wir einige Highlights wie "Atlantic Wall", die eine interessante Aufnahme der Batteriebox bringt, und "Division" selbst, daß die Scheibe nach dem Intro öffnet. Die Songs sind sehr linear, aber einige Auftritte haben eine Spur hinzugefügt, wie die des Meisters Dave Ingram (früher Bolt Thrower und Benediction) im Titelsong. Wir haben auch Rebecca (Tochter von Gitarrist Dario Light), die mit ihrer kindlichen Stimme ein zusätzliches Gefühl für "Death Row" und Sven "Svenom" Riedl auf "Merkava" (Cover ihrer ehemaligen Band Donnerstahl) gab. Kein Zweifel, daß "Off To War" der reinste "Old School Death Metal" ist. Ein schweres, langgezogenes, düsteres Kriegsthema, das rohen, organischen Sound mit hochwertiger Produktion kombiniert.

(geschrieben von Victor Augusto im November 2017, Bewertung 9 von 10, mit Google aus dem Portugiesischen übersetzt)


 
 

War ja nun echt mehr als gespannt drauf, wie sich das Nossener Death Metal Geschwader auf ihrem zweiten "Gegenoffensive" so schlagen wird. Wird es zum Siegen reichen oder muss man nun doch eine Niederlage einstecken? Mit neuem Sänger an Bord (Markus von PANZERKREUZER) legen die dann auch erst mal recht klassisch mit nem Intro los. Wirklich großartig was anbrennen lassen die aber nicht, denn der Totalangriff startet sofort. Richtig schwere Gitarren setzen sofort ein, um dann mit nem fett walzenden Death Metal Groove in Richtung der feindlichen Linien loszustürmen. Schon alleine bei dem recht roh gestalteten Sound sollte dem Feind gegenüber der Angstschweiß auf der Stirn stehen! Bekannt ist ja nun auch, dass ebenfalls das "Kriegsgeschrei" einen nicht unwesentlichen psychologischen Faktor bei der Kriegsführung darstellt. Und spätestens wenn der hier zum Einsatz kommt, wird wohl auch der letzte Mann die "Flinte ins Korn" werfen. Richtig schön brutale, enorm abgrund tiefe Growls sind zwar nun gerade im Old School Death Metal Bereich nix Neues, dienen aber hervorragend zur "Abschreckung" und bringen den Sieg auf jeden Fall noch schneller näher. Dass Musical Massacre absolute Verehrer der britischen Kriegsmaschinerie Bolt Thrower sind und echt verdammt tief in deren Fußstapfen treten, war ja nun schon auf deren Vorgänger Album "Hell Tank 666" mehr als deutlich zu spüren. Bei den aktuellen 9 Songs kommen die sogar noch ein wenig mehr zum Vorschein, wobei die Band es aber auch nie aus den Augen verliert, so ihre eigene Linie mit einzubringen. Und so walzt und malmt man sich ohne irgendwelche Abstriche immer in Richtung der feindlichen Linien. Einzig allein bei Song 6 ("Death Row")gerät die Offensive dann doch mal etwas ins Stocken. Beginnend mit nem "süßen Klingklang", welcher fast schon nach Aufgeben klingt und eher ne "Verlierer" Atmosphäre verbreitet, besinnt man sich dann doch langsam wieder seiner Stärke und fährt schwerere Geschütze auf. Soweit alles gut. Die tiefen Growls verpassen dem Ganzen dann natürlich auch wieder einen richtigen Vorschub, logisch. Aber was ist das???? Wie aus dem nichts taucht hier, zwar eher hintergründig gesetzt, ne kurze weibliche Gesangsspur auf. Trotz ihres kurzen Einsatzes wirkt die wie ein totaler Paukenschlag und auch für mehr als Verwunderung. Man sitzt erst mal nen Moment völlig verdutzt da ,um diesen Einsatz zu verarbeiten. Für mich will das irgendwie so gar nicht reinpassen und wirkt eher völlig deplatziert. Aber egal, definitiv hat man es gerade mit diesem Stück geschafft, den gedanklichen Aufnahmepegel des Zuhörers auszutesten und für zusätzlichen Diskussionsstoff zu sorgen. Trotz dieses kurzem "Zwischenstopps" schaffen es die Nossener mühelos, die feindlichen Linien zu überrennen und die Fahne des Sieges zu hissen. Sau starke Scheibe!

(geschrieben von Leo, erschienen im FATAL UNDERGROUND Nr. 49)


 
 

Die Wurzeln dieser Band reichen bis in die späten Achtziger zurück, ihr erster vollständiger Longplayer erschien indes erst vor zwei Jahren. "Off To War" ist nun das Zweitwerk der Truppe, die es in ihren Frühzeiten auf zwei Demo-Veröffentlichungen brachte. Stilistisch ist man dabei tief im ursprünglichen Death Metal verankert. Besonders ein Name schießt einem beim Hören der neun Kompositionen immer wieder durch den Kopf: Bolt Thrower. MUSICAL MASSACRE habe über weite Stecken auch dieses walzenartige Riffing, das dich wie ein Panzer überrollt, verbunden mit erhabenen Harmonien, die für Gänsehaut sorgen. Auch Asphyx oder Autopsy taugen als Vergleich, die Vocals sind ultratief geröchelt, die Produktion ist bewußt unsauber und druckvoll gehalten. Ein fies-schönes Stück Death Metal, das ihr euch bei gdr.ostmetal.de bestellen könnt.

(geschrieben von Frank Albrecht, erschienen im DEAF FOREVER Nr. 21, Bewertung 8 von 10)


 
 

Die Hintergrundgeschichte zu "Off To War" läßt sich wohl am ehesten mit den Worten "wiedererstarkter Kreativitätsschub" betiteln: Während MUSICAL MASSACRE aus Sachsen Anfang der 90er mit "The Evil's Incarnation" und "Necrobestiality" zwei erstklassige Demos herausbrachten, segnete die Band danach leider sehr bals auch schon wieder das Zeitliche. Deadly Art Productions erkannten 1999 das Potential des zweiten Tapes und pressten dieses auf Vinyl. 2014 folgte in Form einer umfassenden Compilation bei German Democratic Recordings ein satter Nachschlag. Die neu formierten Nossener blieben dann auch gleich bei dem traditionsbewußten DDR-Metal-Label und brachten ein Jahr später ihr Debüt "Hell Tank 666" heraus. Die Jungs wollten keine Zeit verstreichen lassen und veröffentlichten dieser Tage auch schon das Zweitwerk. Geändert hat sich im Hause MUSICAL MASSACRE nicht allzu viel: Erneut steht düsterer, tonnenschwerer Death Metal auf dem Speiseplan. Dieser erinnert an Epigonen der Marke Asphyx, Autopsy und vor allen Dingen Bolt Thrower. Allerdings scheißen die Sachsen scheinbar auf anheimelnde Grooves, sondern liefern lieber ein anständiges Todesblei-Brett, das sich gewaschen hat! Dabei agierte man auch auf "Off To War" immer nachvollziehbar und wohlstrukturiert. Einzig der Gesang von Markus Hartung könnte zuweilen etwas variabler daherkommen. Nicht nur bei 'Hood's End', wo ein zeitgeschichtliches Sample mit einer Rundfunk- Meldung über die legendäre M.S. Bismarck verwendet wurde, ist einmal mehr der Krieg das große Thema, mit dem sich MUSICAL MASSACRE in textlicher Hinsicht beschäftigen. Auch darüber hinaus gibt's auf vorliegendem Zweitwerk kaum Überraschungen. Allenfalls die Spieluhr, die zu Beginn von 'Death Row' ertönt, und zu der sich noch Pianobegleitung hinzugesellt, sorgt für etwas Auflockerung.

(geschrieben von Christian Wachter, erschienen in LEGACY Nr. 112, Bewertung 10 von 15)


 
 

Wie Purgatory kommen MUSICAL MASSACRE aus Nossen in Sachsen. Und tatsächlich sind Purgatory sogar aus MUSICAL MASSACRE hervorgegangen. Denn nachdem sich die Band 1992 aufgelöst hatte, gründeten die Ex-Mitglieder Rene Kögel und Uwe "Limbi" Limberger Purgatory. Seit 2012 sind aber auch MUSICAL MASSACRE wieder am Start. Mit neuen Mitstreitern veröffentlicht die Band um die Urmitglieder Uwe Limberger und Andre Hase nun das zweite Album seit der Reunion. Im Gegensatz zu ihren Nossener Kollegen gibt es bei MUSICAL MASSACRE aber keine blastlastige Brutalo-Attacke, sondern zäh schleifender Death Metal, der sich an die doomigen Asphyx-Stücke anlehnt und ab und zu die Vorliebe für Bolt Thrower durchscheinen läßt. Solide Angelegenheit, vielleicht hier und da ein bisschen statisch. Kann man beim Konzert aber schon mal einsacken.

(geschrieben von Sebastian Schilling, erschienen im ROCK HARD Nr. 369, Bewertung 6,5 von 10)

 
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