Durch meine Ex-Black Metal-Band Black Horizonz kam ich zum ersten Mal mit Incremate aus Dresden in Berührung, denn schließlich ist ihr Debüt
"Prospect Of Death" ebenfalls bei Godeater Records aus Hagen erschienen. Zu ihrem Labelchef habe ich noch Kontakt und fast alle Tonträger des
Labels in meiner Privatsammlung. Nach der Schließung von Godeater Records mussten sich Incremate dann eine neue Plattenfirma gefunden.
Überraschenderweise ist dies German Democratic Recordings geworden, die zuvor immer nur Alben von Bands aus DDR-Zeiten veroffentlicht hatten.
Incremate sind aber erst lange nach dem Mauerfall entstanden, nämlich 2007. "Violence And lnsanity" ist ihr zweites Album. Demos oder EPs gab es
keine. Zwei Jahre nach dem Debüt hat sich nicht viel geändert. Musikalisch ist man immer noch im Old School Death Metal angesiedelt, der an
Bands wie Cannibal Corpse, Monstrosity, Deicide, Morbid Angel usw. erinnert. Auch Bloodland, die ebenfalls aus dem Osten sind, schlagen in
eine ähnliche Kerbe. Man hat hier wirklich das Gefühl, einem Album aus den Neunzigern zu lauschen, und das, ohne dass die Ostdeutschen
wie ein billiger Abklatsch ihrer Vorbilder klingen würden. Die Musiker sind technisch versiert, bleiben aber bodenständig und songdienlich.
Hier wird nichts kaputtgefrickelt. Der alte Spirit, der hier perfekt eingefangen wird, steht ganz klar im Vordergrund. Mit etwas mehr als
nur einer halben Stunde Spielzeit bleibt das Album auch ausgesprochen kurzweilig. Es ist schon zu sehen, dass es noch so zeitlos klingende
Death Metal-Bands gibt; und dann auch noch aus Deutschland! Beide Daumen hoch!
(geschrieben von Daniel Müller, online erschienen, Bewertung 8,5 von 10)
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