Die “alten” Helden aus meinen Jungmetallerzeiten melden sich mal wieder zurück! Nachdem man sich 2011 erst einmal in XION umbenannte,
fasste man im vergangenen Jahr dann doch wieder den Entschluss, zu seinen ursprünglichen Bandnamen zurückzukehren, um mit neuem Material
erneut den Versuch zu starten, die Szene aufzumischen und sicherlich erneut seinem alten Kultstatus zu reaktivieren. Und man muss schon
sagen, das was die doch mittlerweile ins „Alter“ geratenen 5 Herren uns hier mit ihren 11 Songs entgegenschleudern, hat richtig gutes
Potential und kann vor allem musikalisch wie auch technisch voll überzeugen. Um nicht sofort von Beginn an alles wegzublasen, wird der
musikalische Reigen erst einmal mit ner sehr ruhigen Einleitung begonnen, bevor einem dann aber auch gleich die ersten super fetten
Riffs um die Ohren geknallt werden. Irgendwie zwischen „zwei Stühlen sitzend“, ziehen die hier dann auch konsequent ihre Mixtur aus
Thrash Metal mit ner gehörigen Portion an Death Metal Einschlag durch. Hierbei geht’s aber nicht nur knallhart in Richtung absolut
headbanger freudiger Mucke, da man sich zwischendurch doch auch recht technisch, teils mit richtig guten Gitarrensolis in Szene zu
setzen weiß. Dennoch liegt deren Hauptaugenmerk in erster Linie auf so richtig satte, treibende und mitreißende Rhythmen, die mehr
als genügend Potential mit sich bringen, um dir so richtig in den Arsch zu treten. Wenn mir meine Ohren nicht nen Streich spielen,
scheint es mir hier so, als würde man bei diversen Stücken sogar so etwas wie einen leicht orientalischen Touch mit reinbringen.
Zumindestens sind da immer wiedermal ein paar Parts zu erkennen, die wirklich sehr stark aus dem Gesamtgefüge herausstechen! Obwohl
man nun bei der Scheibe sicherlich ganz schön ins Schwitzen kommen wird, gönnt einem die Band mit Titel 7 „Scribe Of Khem“, einem
reinem Instrumental mit sehr gefühlvollen mit ruhigen, fast schwebenden Melodien, dann auch mal ne Atempause. Nach den knapp 4 min.
ist dann aber auch schon wieder “Schluss mit lustig“ und man setzt erneut zum fetten Rundumschlag an. Glücklicher Weise zeigt man
sich auch mit seinen Sangesdarbietungen keinesfalls eintönig, geschweige denn irgendwie langweilig. Ne ganz im Gegenteil, denn neben
dem ganzen Thrash Geschrei und tieferen Death Metal Growls lässt man sich sogar zu eher black metallischem Gekeife hinreißen. Kommt
echt gut. Nachdem die ca. 44 min. duchgerattert sind, hat man hier keinesfalls das Verlangen die Scheibe einfach wegzulegen. Vielmehr
fühlt man sich doch fast schon irgendwie „verpflichtet“, erneut die Play Taste zu drücken. “Far beneath the tombs“ ist ohne jeden
Zweifel ein richtig gutes durchwachsenes Album geworden, welches einen gut in Fahrt bringen kann. Zwar fehlt so dieses gewisses „I“
Tüpfelchen noch, bei welchem man mal so richtig über sich herausgewachsen wäre, aber insgesamt gesehen wird die Scheibe bei den treuen
Fans und Liebhabern des Thrash/Death Konstellation sicherlich gut ankommen.
(geschrieben von Leo, erschienen im FATAL UNDERGROUND Nr. 52)
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