PRESSE-ECHO ZU "METALLIC GRAVE (1987-1991)" VON MOSHQUITO

 
 

Wer sich nicht auf die Suche nach ausgeleierten Demo-Tapes aus der Vorwendezeit machen möchte, hat es mit dieser CD nun spielend einfach. Die DDR-Thrash-Legende MDSHOUITO veröffentlicht auf dieser CD insgesamt drei Demos, zwei davon noch vor dem Fall der Mauer aufgenommen. Mit ihrem rauen und ruppigen Sound zählten sie definitiv zu den härtesten Bands aus dem Osten, musikalische Parallelen zu Metallica, Exodus oder Slayer sind mehr als offensichtlich. Neben “No Back To Inferno" (1987) und “Mosh In Moscow" (1988) befindet sich auch das nach der Wende aufgenommene “No Back To lnferno“ (1991) auf der CD, hinzu kommen vier Live-Bonustracks. Das zwölfseitige Booklet erscheint mit zahlreichen Fotos und ausfuhrlichen Linernotes. Das Prädikat „musikalisch und historisch wertvoll" ist für "Metallic Grave" mehr als angebracht. Wer sich fur das Thema „Metal in der DDR“ interessiert, sollte hier unbedingt reinhören.

(geschrieben von Volkmar Weber, erschienen im DEAF FOREVER Nr. 32, Bewertung 8 von 10)


 

Moshquito sind eine der wenigen DDR-Bands, die es geschafft haben, die Wendezeit zu überstehen - oder zumindest nach dem Aus von 1991 etwa sechs Jahre später erneut zu starten - und bis heute aktiv zu sein.
Die wechselhafte Geschichte begann Ende der Siebziger noch recht bluesrockig als Argus, bevor man dann 1985 deutlich härter wurde, um sich schließlich zwei Jahre später unter dem neuen Namen dem ungehobelten und oftmals holprigen Thrash zuzuwenden. Kurz nach Veröffentlichung des neuen Albums „Far Beneath The Tombs“ haben German Democratic Recordings nun die Demozusammenstellung „Metallic Grave (Demos 1987-1989)", die 2011 schon auf Vinyl erschienen war, als CD mit ausgeweitetem Programm neu aufgelegt. Und so können wir ein weiteres Mal miterleben, wie uns MOSHQUITO passend zum Mauerfall zum 'Hash In Moscow' einluden oder von den Beatles, der - O-Ton des damaligen MOSHQUITO-Shouters Oliver Hippauf - „ersten Thrash-Metal-Band der Welt", 'Penny Lane' zerhackstücken. Zur absoluten Vollbedienung fehlen lediglich die deutschsprachigen Songs aus Argus-Zeiten. Dennoch haben German Democratic Recordings wieder ganze Arbeit geleistet,um ein Stück DDR-Stahl zu bewahren. Das gesamte Programm des Labels könnt ihr via gdr.ostmetal.de erstehen.

(geschrieben von Stefan Glas, erschienen im ROCK HARD Nr. 390)


 

Ziemlich umtrlebig ist Hendrik Rosenberg, seines Zeichens Chef des Ost-Metal-Labels German Democratic Recordings: Erst vor Kurzem erschien das neue M0SHQUlT0-Album "Far Beneath The Tombs", welches in der vorletzten Ausgabe bereits besprochen wurde. Nun gibt's neben einer umfassenden Zusammenstellung früher Panther-Aufnahmen auch eine Neuauflage der "Metallic Grave"-Compilation auf CD. Die Frühphase der sächsischen Thrash-Legende wurde nämlich bereits anno 2011 beleuchtet und auf Vinyl gepresst. Darauf waren die ersten beiden remasterten Demos 'No Back To lnferno' und 'Mosh in Moscow' sowie zwei Live-Coversongs von 1987 enthalten. Um das Ganze noch etwas aufzupeppen, hat Hendrik kurzerhand neben den Stücken des dritten Demos 'Only Death Is For Nothing' auch noch vier Live-Tracks aus den Jahren 1987 bis 1989 mit hinzugefügt. Die beiden von der LP her bekannten Cover fielen allerdings weg. Dafür glbt's ein zwölfseitiges Booklet, in dem die frühe Bandgeschlchte rekapitullert und mit vielen raren Fotos und Demo-Layouts illustriert wird. Der Wandel MOSHQUlT0s von den rohen Anfangstagen des Haudrauf-Thrash wie auf 'No Back To Inferno' von 1987 bis hin zu Elementen, die bereits den technischeren Death-Thrash der späteren Jahre zumindest im Ansatz vorwegnahmen, wird so gut nachvollziehbar veranschaulicht. Bereits das immer noch sehr spontan wirkende zweite Demo 'Mosh in Moscow' offenbarte die Weiterentwicklung der Herren an ihren Instrumenten. Angesichts der Tatsache, dass dieses Jahr drei Jahrzehnte Mauerfall gefeiert werden, dürften die Schilderungen insbesondere des frühen Werdegangs der Zwickauer Gruppe auf so manchen Jüngeren Zeitgenossen befremdllch wirken. So blieb beispielsweise der Band aufgrund ihrer Texte, die der sozialistischen Kultur-Obrigkelt nicht in den Kram passten, in der Spätphase der DDR für fast jedes Konzert die polizeiliche Genehmigung versagt. Trotzdem wurden MOSHQUlT0 von sehr vielen Fans unterstützt, was den Staatsorganen nicht wirklich gefiel. Um's kurz zu machen: Ein Stück Metal-Geschichte! Kontakt: gdr.ostmetal.de.

(geschrieben von Christian Wachter, erschienen in LEGACY Nr. 123)

 
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